Die Reise führt über 13 Etappen von Petersdorf auf Fehmarn nach Kopenhagen und über eine andere Route zurück nach Petersdorf.
Die geplante und tatsächlich gelaufradelten Etappen sind weiter unter beschrieben, viel Spaß beim Lesen und Bilder schauen.
Vorbereitungen
Das Lastenfahrrad
Nachdem wir endlich ein passendes Fahrrad gefunden hatten, das auch geliefert wurde, haben wir noch ein paar Dinge daran nachgerüstet.
Einen Spiegel, eine Handy-Halterung und Getränkehalter. Ausserdem haben wir eine Sitzbank und die Kindergurte ausgebaut. Als Regenschutz haben wir eine Abdeckplane zugeschnitten und mit Ösen versehen.
Die Ausrüstung

Wir haben einiges an Ausrüstung, die im Lastenkorb des Fahrrads untergebracht werden muss. Zusätzlich sollte dort noch Platz für eine/n von uns bleiben, wenn wir zusammen fahren.
Das alles muss auf das Lastenrad.
Ein erster Volumentest hat gezeigt, dass wir noch Taschen außen am Rad anbringen müssen um alles zu transportieren.
Das alles war bei unserer Rückkehr im Lastenkorb und zusätzlich war auch noch (wenig) Platz für Lydia.

Teil 1: Petersdorf – Kopenhagen
Auf dem Hinweg werden wir die dänischen Inseln Lolland und Falster bereisen und erkunden. Wir nehmen dabei nicht den kürzesten Weg nach Kopenhagen, sondern wollen etwas mehr vom Land sehen.
1. Etappe
Etappe -geplant-
![]() | Die erste Etappe führt zunächst zur Fähre nach Puttgarden und dann mit dem Schiff nach Roedby in Dänemark. Das Ziel des Tages ist der Ort Maribo. Wir lassen es bewusst ruhig angehen und laufradeln nur eine kurze Strecke. So können wir uns auch besser mit dem gesamten Ablauf vertraut machen. Entfernung: 33 km Highlight: Überquerung des Fehmarnbelt mit der Fähre |
Geplante Gesamt-Strecke bisher: 33 km
Etappe -gelaufradelt-
Wetter: bedeckt bis sonnig = gut Rad: 33 km Schiff: 18 km Lydia Laufen: 5 km Harald Laufen: 9 km Zeltplatz: Maribo, Schöner Platz am See
Gelaufradelte Gesamt-Strecke bisher: Radeln 33 km Laufen 14 km
Die erste Etappe hat gut geklappt. Unser Lastenrad ist allerdings so voll, dass wir nicht mehr rein bekommen, nicht mal mehr Lebensmittel.
Wir sind zusammen im Lastenrad gefahren und haben es schnell zur Fähre geschafft. Die Fähre war extrem voll, aber für unser Rad war gerade noch Platz. In Roedby sind wir dann die ersten Kilometer auch zusammen gefahren.

Dann ist Harald ein Stück gelaufen und Lydia hat das Rad gefahren. Anschließend haben wir gewechselt. Die Strecke ist bekannt als Grüner Tunnel und so sah sie auch aus. Der Radweg war von Sträuchern und Bäumen eingefasst und sehr oft hat man sogar den Himmel nicht mehr gesehen. Dazu standen alle paar Meter Mirabellenbäume die übervoll waren von Früchten. Ein paar haben wir als kleinen Snack gesammelt.
Der Campingplatz in Maribo liegt an einem See und Harald hat sich gleich im Wasser abgekühlt. Zum ersten Mal haben wir unser Lager aufgebaut was doch einige Zeit gedauert hat. Aber wir haben es uns gemütlich eingerichtet.
Immerhin hatten wir noch Zeit für einen Spaziergang durch Maribo mit seiner imposanten Domkirche. Anschließend hatten wir eine gute Nacht, auch wenn es auf dem vollen Campingplatz erst recht spät still wurde.
2. Etappe
Etappe -geplant-
![]() | Die zweite Etappe führt uns entlang des Fernradwegs EV10 über Land. Wir sehen die Städte Saksköbing und Nyköbing Falster bis wir wieder ans Meer kommen. Entfernung: 44,9 km Highlight: Die Brücke bei Nyköbing und Camping am Meer |
Geplante Gesamt-Strecke bisher: 77,9 km
Etappe -gelaufradelt-
Wetter: Platzregen zum Start und wechselhaft = könnte besser sein Rad: 46 km Lydia Laufen: 5 km Harald Laufen: 5 km Zeltplatz: Ulslev direkt an der Ostsee
Gelaufradelte Gesamt-Strecke bisher: Radeln 79 km Laufen 24 km
Das Einpacken war wieder eine Herausforderung, aber wir haben tatsächlich alles rein bekommen. Es hat allerdings inkl. Frühstück knapp 2 Stunden gedauert bis wir endlich los kamen.

Und praktisch gleichzeitig ging ein heftiger Platzregen nieder, so dass wir nur ein paar hundert Meter vom Campingplatz unter Bäumen Schutz gesucht haben. Nach ca. 10 Minuten hörte es auf uns wir konnten endlich unsere 2.Etapp antreten.
Es lief ganz gut und wir sind fast 20 Kilometer zusammen gefahren. Dann haben wir unsere Laufetappen direkt hintereinander gemacht. Es ging über einsame Straßen und so klappte es mit dem Laufen recht gut.
Anschließend sind wir den Rest der Strecke gemeinsam gefahren. Unsere Mittagspause haben wir in einem alten Hünengrab verbracht und dort auch einen kleinen Regenschauer abgewartet. Kurz vor dem Ziel haben wir auch noch eingekauft.
Der Campingplatz ist nicht so voll wie der erste und liegt direkt am Meer, was Harald gleich für ein kurzes Bad ausgenutzt hat. Unser Lager haben wir jetzt schon schneller und auch etwas optimaler aufgebaut und auch bevor es wieder einen Regenschauer gab.
3. Etappe
Etappe -geplant-
![]() | Auf der dritten Etappe müssen wir wieder eine Fähre benutzen, das wird sicher ein Erlebnis. Und dann auch noch eine längere Brücke. Zum Ende campen wir wieder am Meer. Entfernung: 41,2 km Highlight: Fährenfahrt und Brückenquerung |
Geplante Gesamt-Strecke bisher: 119,1 km
Etappe -gelaufradelt-
Wetter: Sonne satt und windig = gut Rad: 40 km Lydia Laufen: 5 km Harald Laufen: 6 km Zeltplatz: Mønbroen prima mit Ostseeblick
Gelaufradelte Gesamt-Strecke bisher: Radeln 119 km Laufen 35 km
Großes Drama mit Happy End auf der dritten Etappe.
Wir mussten die Etappe neu planen, da ein Campingplatz keine Buchung mehr angenommen hat, aber das war nicht das Drama.
Zunächst lief alles echt sehr gut. Wir sind besser beim Einpacken und haben es so früher weg vom Campingplatz geschafft. Dazu gab es ein Traumwetter und eine ebenso schöne Strecke. Immer entlang am Meer durch alten Wald. Besser kann es eigentlich gar nicht sein.
So konnten Harald und Lydia ihre Laufeinheiten wunderbar im kühlen Wald absolvieren. Die Wechselpause haben wir mit grandiosem Meerblick verbracht.
Nach dem Wald ging es auf kleine Nebenstraßen mit teils pittoresken Dörfern und Feldern so weit das Auge reicht. Allerdings auch dauernd kleine Hügel mit teilweise extremer Steigung. Das war sowohl beim Laufen, als auch beim Radeln eine echte Herausforderung.
Bis zum Mittag wollten wir in Stubbekøbing an Bord einer der letzten Holzfähren Dänemarks gehen und nach Bogø übersetzen. Bei bestem Sonnenschein sind wir auch kurz vor 12 Uhr im Hafen angekommen. Was fehlte war jedoch die Fähre.

Ein lapidares Schild informierte uns, dass die Fähre leider kaputt sei und vorerst nicht fahren würde. Nun war das nicht nur Spaß am Fähre fahren das uns hier durchkommen lies, sondern es gibt keinen anderen Weg nach Kopenhagen. Die nächste Brücke ist eine Autobahnbrücke und die übernächste bedeutet einen Umweg von mindestens 40 Kilometern. So saßen wir erstmal fest…
Aber die Menschen in Dänemark sind gelassen und clever. Zwar gab es keine offizielle Alternative, aber ein paar Privatpersonen hatten einen Shuttle-Service eingerichtet. Zwei kleinen Booten und drei Autos mit Fahrradhänger brachten die mittlerweile ca. 20 Radfahrer mit ihren Rädern auf die andere Seite.
Für unser Lastenrad sah die Sache allerdings nicht so einfach aus. Auf die Boote würde es sich nur schwer verfrachten lassen, denn das waren eher Nussschalen die überhaupt nur 3 bis 4 Radfahrer an Bord nahmen. Auch waren wir nicht begeistert und gewillt uns diesen Schiffchen anzuvertrauen, wir sind halt Landratten und so was nicht gewohnt.
Aber die Frau vom Imbiss vor Ort hat die Sache in Ruhe aber mit Bestimmtheit geregelt. Wobei sie immer wieder betonte, dass sie mit der Sache eigentlich nicht zu tun habe. Und tatsächlich haben wir unseren Fahrer direkt bezahlt und dann gemeinsam das halb ausgeräumte Lastenrad in den Anhänger gehievt.
Wir und auch die anderen Radfahrer waren über diesen Service heilfroh, denn sonst wäre der Platz auf dem gebuchten Campingplatz verfallen, wir hätten eine völlig neue Route Planen und einen ganzen Tag länger fahren müssen.
Wir haben insgesamt ca. 1 Stunde an Zeit verloren und sind dann wohlbehalten am Campingplatz Mønbroen angekommen. Allerdings haben wir durch das hügelige Geländer deutlich mehr Strom bei unserem Lastenrad verbraucht (20% Restakku).
Der Platz liegt direkt in Sichtweite der Møn Brücke, einem eindrucksvollen Bauwerk das wir morgen überqueren werden.
Der Platz ist schön am Meer gelegen und gut ausgestattet. Baden in Sichtweite der Brücke ist auch ein nettes Erlebnis. Ebenso wie Camping mit Meerblick.
Auch bei den folgenden Etappen ergeben sich nun Änderungen, die aber noch in die Webseite eingearbeitet werden müssen.
4. Etappe
Etappe -geplant-
![]() | Diese Etappe ist etwas länger und wir überqueren wieder eine eindrucksvolle Brücke. Hauptsächlich werden wir aber im Inland laufradeln und auch dort campen. Entfernung: 52 km Highlight: Brückenquerung |
Geplante Gesamt-Strecke bisher: 171,1 km
Etappe -gelaufradelt-
Wetter: sonnig, stürmisch, heftiger Platzregen im Wald abgewartet Rad: 52 km Lydia Laufen: 6 km Harald Laufen: 6 km Zeltplatz: groß, gut gepflegt und abgelegen
Gelaufradelte Gesamt-Strecke bisher: Radeln 171 km Laufen 47 km
Wieder Wartezeit an einem Hafen
Heute hatten wir eine sehr lange Etappe vor und sind etwas früher aufgestanden und gestartet. Die Abläufe beim Einpacken gehen schon reibungsloser von der Hand, so kamen wir gut weg.

Gleich zu Anfang hatten wir die Herausforderung die Dronning Alexandrines Bro (Königin-Alexandrine-Brücke) zu überqueren. Wir sind zusammen gefahren bei sehr starkem Seitenwind und steilem Anstieg. Da musste die elektrische Unterstützung und Harald alles geben, sonst wären wir nicht auf und über die Brücke gekommen.
Danach ging es gleich weiter mit den Hügeln und hörte bis zum Schluss nicht auf. Da sage noch einer Dänemark sei flach. Ja, echte Berge gibt es nicht, aber gaaanz viele kleine steile Hügel. Und da muss man mit einem randvollen Lastenrad und zwei Passagieren erst mal hoch kommen.
Trotz elektrischer Unterstützung hätten wir es das ein oder andere Mal nicht geschafft. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass wir Läufer und keine Radfahrer sind. Jedenfalls hatte es die Strecke für uns ganz schön in sich. Dazu kam ein teils heftiger Sturm der zusätzlich gegen uns geweht hat.
Entsprechend hoch war unser Stromverbrauch und wir hatten Sorge, dass der Akku nicht bis zum Ziel reichen würde. In Præstø haben wir dann nach einer Lademöglichkeit gesucht und wurden im Hafen fündig. Dort gibt es hunderte von Stromanschlüssen, allerdings nur für die Segelboote die dort anlegen. Eine höfliche Anfrage beim Hafenmeister hat uns dann aber einen Zugang ermöglicht. So haben wir unsere Mittagspause vorgezogen und eine Stunde das Bike gefüttert.

Oh und das laut Wetter-App tolle Wetter hatte dann doch einen heftigen Platzregen im Gepäck, der uns glücklicher Weise in einem Wald erwischt hat wo uns die Bäume vor dem Durchnässen bewahrt haben.
Ansonsten gab es wieder viel schöne, sommerliche Landschaft und tolle Aussichten auf das Meer. Auch wenn wir heute mehr Straße als Radweg gefahren sind, war es ganz angenehm.
Der Campingplatz hat uns auch ohne Reservierung aufgenommen und hätte noch Raum für viele weitere Gäste.
Übrigens hat der Akku gerade noch so viel Restladung wie wir in Præstø getankt haben, das wäre also echt knapp geworden.
Die neu geplante morgige Etappe soll etwas flacher sein und ist mit 44 Kilometern auch nicht so lang, da sollten wir gut mit einer Ladung hin kommen.
5. Etappe
Etappe -geplant-
![]() | Es geht zunächst durch das Inland, dann aber längere Zeit in Sichtweite oder direkt am Meer entlang. Entfernung: 44,1 km Highlight: Nebenstraßen im Inland und am Meer entlang |
Geplante Gesamt-Strecke bisher: 215,2 km
Etappe -gelaufradelt-
Wetter: Wechsel zwischen Platzregen und Sonne = das darf besser werden Rad: 44 km Lydia zusammen mit Harald Laufen: 3 km Harald zusammen mit Lydia Laufen: 3 km Zeltplatz: voll, teuer, kein Meer und ohne WiFi Highlight: Upgrade unseres Bikes mit einem Kofferraum
Gelaufradelte Gesamt-Strecke bisher: Radeln 215 km Laufen 53 km
In der Werkstatt
Nach einer windigen, regenreichen Nacht wurde unser Start am Morgen auch gleich vom Wetter bestimmt. Das Regenradar war unser Tagesplaner. Zuerst haben wir einen heftigen Regenschauer im Zelt abgewartet und konnten dann ohne Regen einpacken. Natürlich waren unsere Unterlegplane, das Tarp, das Zelt und auch ein Teil unseres Lastenrad ziemlich nass.
Abwarten war keine Alternative, denn weitere Regenschauer waren über den ganzen Tag angesagt. Wir sind deshalb in der Regenlücke auch gleich los gefahren. Die Idee war so viele Kilometer wie möglich zu machen bis zum nächsten Schauer.

Trotzdem hatten wir uns regenfest eingepackt und das war gut so, denn ein heftiger Platzregen hat uns auf freier Strecke erwischt und wir konnten erst viele nasse Minuten später in einer Bushaltestelle Schutz suchen. So doll war das allerdings auch nicht, denn der Regen kam von vorne und wir machten uns an der Rückwand so dünn wie möglich.
Teildurchnäßt sind wir dann weiter gefahren und haben den zweiten Platzregen dann unter einem Baum verbracht. Immerhin waren wir diesmal so schlau unseren Schirm zu benutzen. Danach gab es nur noch hier und da ein paar Tropfen.
Die Strecke war sehr flach mit nur wenigen kleinen Hügeln. Das lies sich entweder ohne oder nur mit geringer elektrischer Unterstützung bewältigen. In Køge wollten wir dann die Mittagspause in einem Lokal verbringen und so den nächsten Regenschauern entgehen.
Lydia hat ein nettes Restaurant gefunden direkt am Marktplatz. Beim Abstellen des Bikes haben wir sogar eine Ladestation gesehen und das Bike dann gleich mit gefüttert. Es zog etwas Regen durch während wir gemütlich und lecker gegessen haben.
Anschließend ging es weiter Richtung Kopenhagen mit gefülltem Bauch und etwas vollerem Akku.

Unser Lastenrad läuft prima und wir sind auch echt froh damit. Allerdings fehlt ihm ein Gepäckträger und das ist Teil unseres Platzproblems. Mein Versuch einen anzubringen ist leider gescheitert, das bestellte Teil hat einfach nicht gepasst. Deshalb reifte die Idee in der Fahrradstadt Kopenhagen einen Gepäckträger montieren zu lassen.
Aber so weit kam es nicht, denn Lydia entdeckte direkt an der Strecke einen Fahrradladen. Wir haben schnell umgedreht und tatsächlich war es gar kein Problem einen Träger zu erstehen und montieren zu lassen. Das Teil ist ganz anders in der Bauart als jenes was ich bestellt hatte. Der Fachmann vor Ort hat nur einen Blick auf das Rad geworfen und gleich das richtige Teil angeschleppt und festgeschraubt. Wir haben auch noch zwei wasserdichte Taschen dazu erstanden und so unserem Lastenrad einen ansehnlichen Kofferraum verpasst.
Seit Køge sind wir nicht nur regenfrei sondern auch mit großer Freude über den erweiterten Frachtraum gefahren.
Am Campingplatz hatten sie auch noch einen Zeltplatz für uns übrig, obwohl der Platz sehr voll war. Es ist der bisher teuerste Campingplatz mit der schlechtesten Einrichtung. Alles erträglich, aber da haben wir schon deutlich besseres gesehen und erlebt auf unserer Tour.
Aber wir sind dicht vor den Toren von Kopenhagen und freuen uns sehr morgen, nach einer kurzen Etappe (27 km) dort anzukommen. Dabei waren auf dem Weg noch ein paar gigantische Highlights auf uns…
6. Etappe
Etappe -geplant-
![]() | Bei dieser Etappe geht es einige Zeit an der Küste entlang bis wir nach Norden abbiegen und unseren Campingplatz in Kopenhagen erreichen. Dazwischen machen wir einen kleinen Abstecher zu einem Troll. Damit ist der erste Teil der Kopenhagen-Tour abgeschlossen. Wir sehen mal wie lange wir dort Rast machen und uns Kopenhagen anschauen. Entfernung: 27,2 km Highlight: Fahrt an der Küste, Trolle und Ankunft in Kopenhagen. |
Geplante Gesamt-Strecke bisher: 242,4 km
Etappe -gelaufradelt-
Wetter: von drohendem Regen bis sonnig und warm = darf so bleiben Rad: 29 km Lydia Laufen: 5 km Harald Laufen: 6 km Zeltplatz: groß, voll, gut ausgestattet, inmitten der Geräuschkulisse einer Großstadt Highlight: tolle Trolle und Ankunft in Kopenhagen
Gelaufradelte Gesamt-Strecke bisher: Radeln 244 km Laufen 64 km
Gigantischer Tag mit Ankunft in Kopenhagen
Immerhin hatten wir eine ruhige Nacht auf dem eher mäßigen Campingplatz. Neben der eher dürftigen Ausstattung hatten sie uns noch eine recht teuere Waschkarte verkauft auf der dann doch kein kein Geld aufgeladen war. Als wir das bemerkten war die Rezeption schon zu. Allerdings half eine andere Urlauberin mit ihrer Karte aus, die jedoch nur noch fürs Waschen reichte, aber nicht mehr fürs Trocknen. So packen wir die nasse Wäsche in einen Beutel und hofften auf Wetter zum Trocknen.
Aber der folgende Tag fing gleich gut an, denn wir laufradelten in einem Art Park direkt hinter dem Deich am Meer. Sehr schöne verschlungene Wege, überall Rastplätze (teilweise mit Toiletten) an vielen Stellen Kunstobjekte verteilt.

Ein weiteres Highlight stellte mal wieder eine Trollin dar, die wir besuchten und gemeinsam die herrliche Aussicht auf Kopenhagen genossen. Wir packten unsere Küche aus und machten uns etwas Leckeres zum Mittagessen.
Die weiter Fahrt hinein nach Kopenhagen führte durch sehr grüne und ruhige Gegenden, bis wir den Stadt Campingplatz DCU Camping erreichten. Der war ebenso teuer wie der vorherige, aber da stimmte die Ausstattung und wir waren sehr zufrieden.
Einen Troll, der direkt in der Nähe des Platzes wohnt haben wir auch noch besucht. Und zum ersten Mal sind wir nach dem Lageraufbau mit dem, bis auf Lydia leeren Lastenrad zum Einkaufen gefahren.

In der Fahrradstadt Kopenhagen kann man so was machen, denn es gibt überall breite Fahrradwege und die Autofahrer sind sehr rücksichtsvoll.
Nach einer angenehmen Nacht haben wir uns entschlossen gleich weiter zu fahren und auch die Route noch mal geändert. Wir haben schon viel dänische Landschaft gesehen und wollen jetzt eher noch ein paar Attraktionen (oder was wir dafür halten) mitnehmen.
Teil 2: Kopenhagen – Petersdorf
Ob und wie lange wir in Kopenhagen bleiben wissen wir noch nicht, aber wir möchten dort an einem weiteren Parkrun teilnehmen, der immer Samstags um 9:00 Uhr stattfindet.
Also gehen wir von mindestens 2 Übernachtungen aus bevor wir den Rückweg antreten. Wir wollen Dänemark weiter erkunden und haben deshalb eine andere Route dafür gewählt.
7. Etappe
Etappe -geplant-
![]() | Von Kopenhagen laufradeln wir nach Roskilde. Die Stadt haben wir schon mal vor vielen Jahren im Rahmen eines Familienurlaubs in Dänemark besucht. Insbesondere das dortige Vikingeskibshallen-Museum ist uns noch in Erinnerung. Mal sehen was wir dort noch erleben können. Entfernung: 33,5 km Highlight: Alte Erinnerungen auffrischen und neue gewinnen. |
Geplante Gesamt-Strecke bisher: 275,9 km
Etappe -gelaufradelt-
Wetter: von vielem Regen in die kurze Sonne Rad: 36 km Lydia Laufen: 5 km Harald Laufen: 5 km Zeltplatz: gut und großer Naturcampingplatz mit schöner Aussicht auf den Fjord und Roskilde Hightlight: nur wir können im strömenden Regen einen Schirm vergessen
Gelaufradelte Gesamt-Strecke bisher: Radeln 280 km Laufen 74 km
Ein treuer Helfer ging verloren.
Wir haben also Kopenhagen gleich am nächsten Morgen den Rücken gekehrt und uns aufgemacht nach Roskilde.

Zuerst war das Wetter noch echt gut und das heißt derzeit trocken mit ein klein bisschen Sonne. Wir haben wieder Trolle besucht. Ein ganz besonderes Erlebnis war die Fahrt mit einer kleine Fähre über einen See, die wir selbst steuern mussten.
Dann wurde es allerdings heftig nass. Wir hatten noch versucht ein Gewitter in einem Imbiss auszusitzen, aber in der Zeit war es dann plötzlich trocken. Also sind wir weiter, aber nur ein paar hundert Meter, dann ging der Platzregen los.
Wir stellten uns in einer Bushaltestelle unter und als es weniger wurde sind wir weiter zum nächsten Troll der ganz in der Nähe wohnt. Auf dem kurzen Weg dahin mussten wir dann unter unserem Schirm für 20 Minuten Schutz suchen, denn es goß wie aus Eimern.

Dem Troll haben wir dann einen kurzen Besuch abgestattet und sind gleich weiter. Wieder mussten wir unter dem Schirm halt machen und entschlossen uns dann uns um die Ecke wieder in der selben Bushaltestelle unterzustellen. Lydia ging mit Schirm schon mal vor und Harald fuhr schnell mit dem Rad hinterher.
Nun saßen wir schon zum zweiten Mal an diesem Örtchen und schauten dem Regen zu. So würden wir allerdings nicht weiter kommen und deshalb entschlossen wir uns dann trotz Regen weiter zu fahren. Auch das Regenradar stellte keine Besserung für die nächsten paar Stunden in Aussicht.
Also sind wir spontan los und da ist es passiert, der eben noch unentbehrliche Helfer Regenschirm wurde einfach in der Bushaltestelle vergessen. Traurig aber wahr, wir haben ihn stehen lassen, den schönen, guten, bunten Regenschirm.
Irgendwann hörte dann der Regen auf und wir erreichten Roskilde, die Wikingerstadt. Am Schiffsmusem machten wir kurz halt und waren erstaunt wie stark die Erinnerung daran schon verblasst ist. Wir waren vor mehr als 25 Jahren schon mal mit den Kindern dort und haben das Museum besucht. Aber erinnern konnten wir uns nur an ganz wenig davon.
Der etwas ausserhalb gelegene Roskilde Campingplatz ist recht schön und hat vor allem eine tolle Aussicht auf den Fjord und die Stadt Roskilde.
Beim Aufbau des Lagers haben wir unseren treuen Helfer Regenschirm dann vermisst. Es hat etwas gedauert bis wir die Umstände unserer Trennung aufgeklärt hatten. Dann wurde uns klar, dass wir fast die gesamte Tagestour würden zurück fahren müssen um ihn zu holen. So entschlossen wir uns ihn frei zu lassen und hoffen, dass er in gute Hände kommt. By, by my friend, es war trocken mit dir.
8. Etappe
Etappe -geplant-
![]() | Jetzt geht es ins Landesinnere, d.h. diesmal liegt unser Ziel-Campingplatz nicht am Meer. Wir hoffen auf nette Orte und werden sicher viele schöne Landstriche zu sehen bekommen. Entfernung: 30,8 km Highlight: Felder, Wälder und kleine Orte. |
Geplante Gesamt-Strecke bisher: 306,7 km
Etappe -gelaufradelt-
Wetter: mehrfach vom Gewitter mit leichtem Regen gestreift Rad: 33 km Lydia Laufen: 8 km Harald Laufen 5 km Zeltplatz: wunderschöner Naturcampingplatz im Wald Highlight des Tages: 2 mal platten Fahrradreifen repariert
Gelaufradelte Gesamt-Strecke bisher: Radeln 313 km Laufen 87 km
Das musste ja einmal passieren, oder zweimal…
Wir waren noch kaum gestartet und nicht mal aus der Stadt Roskilde gekommen, da bemerkten wir einen Platten im Reifen unseres Lastenrades. Ok, das ist nicht schön, aber auf so einer Tour muss das sicher auch einmal passieren.
Und wir waren vorbereitet, zwar nicht gut, aber irgendwie doch. Harald hatte in der Bedienungsanleitung des Rades die Reifengröße nachgelesen und 20 Zoll Ersatzschläuche bestellt. Leider hat das Rad aber 24 Zoll Räder.

Nun können wir auch das aus eigener Erfahrung bestätigen, das geht trotzdem. Man muss etwas Gewalt anwenden, um den Schlauch über die Felge zu ziehen, aber Gummi ist halt dehnbar. Nach einigem Gefummel und Geziehe waren wir nach 30 Minuten wieder fahrbereit.
Lydia hatte indessen einen Fahradladen ausfindig gemacht und den fuhren wir dann an, um Ersatzschläuche in der richtigen Größe zu kaufen. Hatten sie da und nahmen wir mit.
Wir fuhren den Wohnort eines weiteren Trolls an und bemerkten auf dem Parkplatz, dass der Reifen wieder platt war. Also das ganze Spiel von vorne.
Natürlich hatten wir den Mantel des Reifens beim ersten Mal auf Nägel und dergleichen untersucht, aber nichts gefunden. Jetzt war uns aber klar, da musste noch etwas sein. Deshalb wollten wir das Loch im Schlauch suchen und dann an der entsprechenden Stelle des Mantels den Verursacher finden.
Zum Glück gab es Wasser an unserem Standort und wir machten eine klassische Lochsuche mit einem Eimer voller Wasser. Schnell wurden wir bei beiden Schläuchen fündig und Lydia erspähte dann auch einen winzigen Dorn im Mantel. Von außen war das Ding nicht zu sehen, von innen aber spitz genug um den Schlauch zu perforieren. Leider klappe es nicht mit dem Herausziehen, aber wir haben den Dorn so weit wie möglich abgekratzt.
Da wir die Löcher schon mal gefunden hatten klebten wir auch gleich Flicken darauf und setzten den ursprünglichen 24 Zoll-Schlauch wieder ein.

Jetzt wollten wir aber auf jeden Fall den Troll noch sehen und fuhren munter zu seinem See hinunter. Der Troll war gemütlich beim Angeln und fein anzusehen. Wir hatten jedoch Mühe über die im weiteren Streckenverlauf sehr steilen Hügel am See zu kommen. An einer Stelle war die Steigung zu stark und auch der Weg vom Regen teilweise weggespült und sehr schmal. Wir mussten deshalb einen Umweg von ein paar Kilometern in Kauf nehmen bis wir wieder auf der Route waren.
Nach diesen Abenteuern, die auch ein paar kurze Regenschauern beinhalteten (aber die merken wir schon fast nicht mehr) waren wir froh, fast nur noch auf einem langen Radweg unserem Ziel entgegen zu rollen.
Wobei der Weg mit einigen fiesen Hügeln gespickt war und es uns auch dann nicht einfach gemacht hat. Immerhin ist der Campingplatz Skovly Camping wirklich sehr schön und kuschelig. Ein großer Swimmingpool ersetzt das Meer und Harald hat ihn ausgiebig genutzt.
Das trug ebenso zum glücklichen Ausgang des Tages bei, wie die Tatsache, dass der Reifen immer noch Luft hat (Reparatur hat also wohl geklappt) und wir unser Lager im Trockenen aufbauen konnten.
Jetzt sitzen wir endlich mal bei sehr gutem Internet im Zelt und lassen den Abend ausklingen, bevor Morgen der große Dauerregen kommt…
Zwischenspiel (9. Etappe bzw. Tag 9)
Wetter: Dauerregen = muss besser werden Rad: 0 km Lydia Laufen mit Harald: 5 km Harald Laufen mit Lydia: 5 km Zeltplatz: wie gehabt Highlight: wir sind nicht weg geschwommen
Gelaufradelte Gesamt-Strecke bisher: Radeln 313 km Laufen 97 km
Einfach mal aussitzen
Nachdem wir mehrfach und noch mal und immer wieder den Wetterbericht gelesen und den Regenwolken auf dem Regenradar beim Fluten von Dänemark zugeschau haben, ist Lydia zur Reception gegangen und hat uns einen weiteren Tag auf dem netten Campingplatz gebucht.
Zwar waren wir und unser Zelt schon in der Nacht heftig nass geworden, aber tagsüber gab es dann einen starken Schauer nach dem anderen. Dazwischen dann Nieselregen.

Wir nutzen die Zwangspause zum Ausruhen und natürlich dem Wetter schauen. Immerhin gab es gutes Internet und so konnten wir uns mit Freunden und Verwandten austauchen. Da hatte fast jeder eine eigene Geschichte mit dem nassen Wetter zu erzählen.
Unsere Laufeinheit haben wir zusammen in einer Regenpause gemacht und sind zum nächsten Dagly Bruksen (Kleiner Supermarkt; 2,5km hin und 2,5km zurück) gelaufen. Hat nicht geklappt, das mit der Regenpause, aber immerhin mit dem Einkauf.
So war es also ganz kurzweilig, während wir dem prasselnden Regen auf unser Zelt lauschten und hofften das die Plane hielt. Hier und da gab es zwar ein paar Tropfen, aber insgesamt hat das Zelt prima durchgehalten.
Auf der 9.Etappe hat sich das Rad keinen Meter bewegt, aber immerhin sind Lydia und Harald gelaufen.
10. Etappe
Etappe -geplant-
![]() | Im Landesinneren immer nach Süden, zurück an die Küste . Entfernung: 41,5 km Highlight: Viele Kilometer Landstraße |
Geplante Gesamt-Strecke bisher: 348,2 km
Etappe -gelaufradelt-
Wetter: trocken und sonnig bei Ankunft = könnte so bleiben Rad: 44 km Lydia Laufen: 5 km Harald Laufen: 5 km Zeltplatz: gut ausgestattet mit Meerblick Highlight: Sonne gesehen und Wäsche gewaschen und getrocknet
Gelaufradelte Gesamt-Strecke bisher: Radeln 357 km Laufen 107 km
Am Regen vorbei gelaufradelt
Wieder und wieder hatten wir das Regenradar studiert und wollten unbedingt die Regenpause um 8 Uhr morgens nutzen um trocken einzupacken. Also geregnet hat es tatsächlich nicht, aber trocken war fast kein Teil unserer Ausrüstung mehr.
Tarp und Zelt hatten natürlich das Meiste abbekommen und waren klitschnass, wurden aber trotzdem eingepackt. Ähnlich ging es der Unterlegplane. Der Rest war eher klamm bis feucht u.a. auch die Kleider die wir anziehen mussten.
Aber wir waren schon froh, dass es beim Einpacken nicht auch noch geregnet hat und sind dann losgefahren.
Fast ausschließlich ging es heute über einen Radweg an der großen Verbindungsstraße zwischen Ringsted und Næstved entlang. Das ist sicher nicht ganz so schön wie die kleinen Nebenstraßen oder verschlungene Radwege durch die Natur. Aber wir wollten heute Strecke machen und möglichst weit fahren bevor der Regen wieder einsetzen würde.
Tatsächlich sind wir nicht einmal mehr nass geworden. Ständig drohten jedoch dunkle Wolken über uns und einmal haben wir nur wenige Meter vor uns eine Regenfront durchziehen sehen. Wären wir nur ein klein wenig schneller gewesen, es hätte uns voll erwischt.
Aber das hat es auf der ganzen Strecke nicht. Lydia und Harald konnten jeder ihre/seine Laufkilometer abspulen um dann den Rest der Strecke gemeinsam zu fahren.
Das Wetter wurde immer besser und als wie am neuen Campingplatz De Hvide Svaner Camping bei Næstved angekommen sind war blauer Himmel und strahlender Sonnenschein.

Da haben wir zuerst mal alles was klamm, feucht und nass war in der Sonne getrocknet. Harald war zur Abkühlung ins Meer und dann haben wir auch noch einen ordentlichen Berg Wäsche gewaschen.
Jetzt machen wir das Lager noch regensicher, denn in der Nacht soll ein letztes Regengebiet durchziehen und dann freuen wir uns auf die neue Etappe. Die ist allerdings mit knapp 54 Kilometer ganz ordentlich lang, hoffentlich reicht der Akku…
11. Etappe
Etappe -geplant-
![]() | Eine lange Etappe mit verschiedenen Brücken. Spannend wird die Überfahrt über die Storstrømsbroen Brücke mit ihren 3,2 Kilometern Gesamtlänge Entfernung: 53,9 km Highlight: Storstrømsbroen Brücke |
Geplante Gesamt-Strecke bisher: 402,1 km
Etappe -gelaufradelt-
Wetter: sonnig und stürmisch = ganz ok Rad: 54 km Lydia Laufen: 5 km Harald Laufen: 6 km Zeltplatz: gemütlich klein, modern ausgestattet Highlight: Überquerung der Storstrømsbroen und Akku hat gereicht
Gelaufradelte Gesamt-Strecke bisher: Radeln 411 km Laufen 118 km
Brücke im Sturm
Wieder gab es einiges an Regen in der Nacht, aber am Morgen war es trocken und sonnig. Wir beobachteten den Sonnenaufgang über dem Meer, so macht Camping richtig Spaß.
Endlich konnten wir mal wieder unsere Sachen trocken einpacken. Allerdings haben Unterlegplane, Trap und Zelt doch mächtig gelitten und sind recht dreckig geworden. Besonders die Unterlegplane hat einiges ab bekommen.
Wir waren heute schnell mit dem Einpacken, denn es stand unsere längste Etappe an. Fast 54 Kilometer sollten es werden, also sind wir zeitig los.
Gleich vom Start an wehte ein heftiger, stark bis stürmischer Wind. Zunächst noch eher von der Seite, als wir uns jedoch nach Sünden gewendet haben, hatten wir Gegenwind.
Neben den vielen Hügeln, war es vor allem der Wind der uns zu schaffen machte. Man konnte fast nie ohne elektrische Unterstützung fahren und so wurde der Akku gleich stark belastet. Wir haben versucht so viel wie möglich ohne Strom zu fahren, aber das geht dann ordentlich in die Beine.
Immerhin war das Lastenrad während unserer Laufeinheiten deutlich leichter und wir konnten über die insgesamt 11 Kilometer etwas sparen.
Neben der langen Storstrømsbroen Brücke hielt unsere Strecke im letzten Drittel noch zwei lange und steile Hügel als Herausforderung vor. Da mussten wir unbedingt noch Saft im Akku haben sonst würden wir es nicht schaffen.

Tatsächlich war die Überquerung der Storstrømsbroen Brücke ein echtes Erlebnis. Stürmischer Gegenwind riss an uns und verlange einen harten Einsatz. Ebenso die schmale und sehr marode Fahrbahn. Da ist klar warum gleich nebenan eine neue Brücke gebaut werden musste.
Man musste sich voll konzentrieren um das Lastenrad zwischen den Begrenzungen zu halten. Zum Glück gab es einen Radweg und wir waren vom Autoverkehr getrennt. Aber wenn uns andere Fußgänger oder Radfahrer entgegen kamen, da musste man ganz langsam und vorsichtig fahren bzw. kurz anhalten.
Anschließend galt es dann gegen den Sturm wieder anzufahren, bis zum nächsten Gegenverkehr. Die 3,2 Kilometer über das Meer waren zwar spektakulär, aber auch sehr anstrengend und nervenaufreibend. Gefühlt waren wir eine Ewigkeit unterwegs.
Danach ging unser Blick immer wieder zum Akku-Stand, den die Brücke merklich reduziert hatte. Die Landschaft wurde jetzt etwas welliger und d.h. immer wieder kleine Hügel, für die man wegen dem heftigen Gegenwind auch nicht richtig Anlauf nehmen konnte.
Dann kam der angesagte große Hügel und der hatte es echt in sich. Mehr oder weniger mit letzter Kraft haben wir es auf die Spitze geschafft. Auf den dortigen kleinen Rastplatz machten wir dann sogleich eine Pause und ließen die müden Beine ausruhen.
Jetzt sollte eigentlich nur noch ein größerer Anstieg kommen, aber es waren doch einige mehr und der Akku wurde leerer und leerer. Endlich sahen wir Guldenborg voraus, unser heutiges Ziel. Da musste dann noch eine letzte kleine Brücke überquert werden bevor wir endlich am Campingplatz angekommen sind.

Ja, der Akku und die Beine haben gehalten, aber viel länger hätte die Etappe nicht sein dürfen, zumindest bei diesem Gegenwind.
Der Zeltplatz ist sehr schön zwischen Hecken gelegen und die Einrichtungen gut und ordentlich. Wir konnten noch im Sonnenschein unser Essen zubereiten. Für die Nacht mussten wir aber das Lager wieder regendicht machen, denn es sollten mehrere Regenfronten durchziehen.
Für morgen früh ist es allerdings trocken angesagt…
12. Etappe
Etappe -geplant-
![]() | Ein Abstecher zu den Dodekalitten, einem Arangement aus Steinstehlen und einer Musikinstallation.. Entfernung: 38,9 km Highlight: Dodekalitten |
Geplante Gesamt-Strecke bisher: 441 km
Etappe -gelaufradelt-
Wetter: sonnig aber viel Gegenwind = anstrengend Rad: 39 km Lydia Laufen: 5 km Harald Laufen: 7 km Zeltplatz: kleiner Campingplatz direkt an der Marina mit Blick auf Meer und Dodekalitten Highlight: Dodekalitten
Gelaufradelte Gesamt-Strecke bisher: Radeln 450 km Laufen 130 km
Voll im Gegenwind
Nach einer angenehmen Nacht (inkl. einiger Regenschauern) konnten wir am Morgen trotzdem unsere Sachen trocken einpacken, das war schon mal prima.

Der Himmel war bedeckt aber immer mal wieder gab es Lücken mit Sonnenschein. Was uns das Leben echt schwer gemacht hat war jedoch der stürmische Wind.
Unser Ziel heute waren die Dodekalitten, eine Kunstinstallation mit 12 mächtigen Steinskulpturen. 39 Kilometer mit nur 90 Höhenmeter lagen vor uns.
Überwiegend sind wir durch die schöne, aber auch eintönige dänische Landschaft gelaufradelt. Da über die Hälfte des Weges kein Radweg in Aussicht stand, haben Lydia und Harald auf dem Stück mit Radweg ihre Läufe absolviert. Das hat prima geklappt obwohl auch hier der Wind viele Körner gekostet hat.
Das Lastenrad mussten wir fast ausschließlich mit elektrischer Unterstützung fahren sonst wären wir gegen den Wind nicht angekommen. Und auch wenn es weniger als die Hälfte an Höhenmeter als gestern waren, so hatten die Hügel es doch in sich. Bei dem Sturm konnte man quasi keinen Anlauf nehmen um die Hügel zu bewältigen. Und die Unterstützung beim Lastenrad funktioniert nur wenn man auch selbst tritt. Das ging dann oft heftig in die Beine.

Irgendwann sind wir dann doch bei den Dodekalitten angekommen und waren tief beeindruckt von den Figuren, aber besonders der zugehörigen Musik.
Diese wird immer neu generiert und dabei werden Wind und Wetter und auch die Gezeiten mit einbezogen. Es war ein sehr tiefgehenden Erlebnis das für die anstrengende Anfahrt mehr als entschädigt hat.

Unser Zeltplatz in Kragenæs liegt nicht nur direkt an der Marina und hat damit Meerblick, sondern auch in Sichtweite der Dodekalitten. Also ein echt toller Zeltplatz. Der Campingplatz ist überraschend leer, aber ganz gut ausgestattet. Die Zeltplätze sind jedoch ziemlich am Ende des Platzes, da muss man bzgl. Essen kochen und Toilette geschickt planen.
Jetzt haben wir gekocht und den gemütlichen Aufenthaltsraum genutzt. Wir erwarten eine ruhige Nacht und werden uns morgen zeitig zur letzten Etappe auf machen.
Die Fähre nach Fehmarn ist schon gebucht…
13. Etappe
Etappe -geplant-
![]() | Zurück nach Hause mit Überfahrt über den Fehmarnbelt. Entfernung: 51,7 km Highlight: Fährfahrt und Ankunft Zuhause. |
Geplante Gesamt-Strecke bisher: 492,7 km
Etappe -gelaufradelt-
Wetter: bewölkt aber kein Regen Rad: 51 km Lydia Laufen: 5 km Harald Laufen: 5 km Schlafplatz: Zuhause Hightlight: Dodekalitten, Fähre, nach Hause kommen
Gelaufradelte Gesamt-Strecke bisher: Radeln 501 km Laufen 140 km
Stimmungsvoller Abschluss…
Die Nacht war sehr ruhig und ohne Störung. Wir sind zeitig aufgestanden, um noch mal eine lange Etappe anzugehen. Der Wind hat etwas abgeflaut und wir konnten wieder im Trockenen bzw. leicht Taufeuchten einpacken.
Bei den Dodekalitten haben wir noch mal halt gemacht und die etherische Musik auf uns wirken lassen. Ein sehr stimmungsvoller Auftakt zur letzten Etappe und ebenso als Abschluß für unsere Tour.

Aber zunächst mussten noch ca. 40 Kilometer bis zu Fähre über Land absolviert werden. Lydia ist zuerst gelaufen, dann sind wir die überwiegende Zeit gemeinsam geradelt. Es ging fast ausschließlich über kleine Nebenstraßen, d.h. zwar keine Radwege, aber auch kaum Verkehr.
Der Wind war zwar stark, aber nicht so brutal wie gestern und wir kamen gut voran. Schneller als gedacht waren wir in der Nähe von Maribo und dann war Roedby auch nicht mehr weit. Wir trafen dann wieder auf den idyllischen Radweg den wir schon am Anfang unserer Tour genommen hatten.
Dieser sogenannte grüne Tunnel ist gesäumt von Hecken und Bäumen, was sehr schön den Wind ab hält. Außerdem sind ganz viele Obstbäume darunter. Das ist übrigens in ganz Dänemark (bzw. den Teil den wir durchfahren haben) so. Überall stehen Obstbäume, vor allem Mirabellen. Die wenigsten davon in Gärten, sondern entlang von öffentlichen Wegen und Straßen. Wir sind gefühlt an Hunderten von Mirabellenbäumen vorbei gekommen und die waren alle reif. Das haben wir bei unserem Pausen gerne für einen kleinen Obst-Snack ganz frisch vom Baum genutzt. Und im grünen Tunnel pflückten wir uns für Marmelade noch ein paar Mirabellen.

Ein paar leckere dänische Köstlichkeiten haben wir noch in Roedby eingekauft und dann ging es schon auf die Fähre. Mit ein paar anderen Bikepackern kamen wir beim Warten auf unsere „Verladung“ ins Gespräch. Wirklich beeindruckend was andere mit ihren Rädern an Strecke so bewältigen. Auf die Fähre kamen wir wieder als Letzte und kurz nach Abstellen des Bikes ging auch schon das Tor hinter uns zu.
Nach einer angenehmen Überfahrt sind wir dann noch gemeinsam die letzten ca. 13 Kilometer geradelt. Diesmal haben wir wirklich alles aus dem Lastenrad ausgeräumt und im Haus abgestellt bzw. verräumt.
In den nächsten Tagen werden wir der Ausrüstung dann einiges an Pflege angedeihen lassen, aber natürlich auch uns.
Und ganz sicher gibt es dann auch einen Film auf YouTube über unsere Kopenhagen-Tour, also bleibt dran…